- Jungk
- Jụngk,Robert, eigentlich R. Baum, österreichischer Wissenschaftspublizist und Zukunftsforscher, * Berlin 11. 5. 1913, ✝ Salzburg 14. 7. 1994; aus einer Künstlerfamilie jüdischer Herkunft, emigrierte 1933 nach Paris. Nach seiner Ausbürgerung aus Deutschland (1934) arbeitete er u. a. als Korrespondent in Prag, Zürich und London. 1950 nahm er die amerikanische, 1967 die österreichische Staatsbürgerschaft an. Seit 1970 war er Professor in Berlin (West).In seinen Werken befasste sich Jungk mit den ethischen Problemen von Wissenschaft und Technik. In seinem Buch »Die Zukunft hat schon begonnen« (1952) setzte er sich kritisch mit den Einflüssen der hoch entwickelten Technik auf das Leben der modernen Gesellschaft auseinander. Sein Werk »Heller als tausend Sonnen« (1956) befasst sich nicht allein mit der Entwicklung der 1945 auf Hiroshima abgeworfenen Atombombe, sondern darüber hinaus mit der Verstrickung von Atomforschern in Krieg und Schuld. Das Buch »Der Atomstaat« (1977) warnt vor den demokratiefeindlichen Tendenzen, die sich bei der Anwendung moderner Großtechnologien entwickeln können. Seit den 50er- und 60er-Jahren beteiligte sich Jungk am Kampf gegen Bau und Aufstellung von Atomwaffen, in den 1980er-Jahren engagierte er sich in der deutschen Friedensbewegung. Zu den österreichischen Bundespräsidentenwahlen 1992 war er Kandidat der Grünen.Weitere Werke: Strahlen aus der Asche. Geschichte einer Wiedergeburt (1959); Die große Maschine (1966); Vom blinden zum wissenden Fortschritt (1969); Der Jahrtausend-Mensch (1973); Menschenbeben. Der Aufstand gegen das Unerträgliche (1983); Sternenhimmel statt Giftwolke oder den Frieden erfinden (1987); Deutschland von außen. Beobachtungen eines illegalen Zeitzeugen (1990); Trotzdem. Mein Leben für die Zukunft (1993).Herausgeber: Alternatives Leben (1980, mit N. R. Müllert).
Universal-Lexikon. 2012.